Weil die Fahrt von Queenstown nach Te Anau nur 2 Stunden dauern wird, machen wir morgens noch einen Spaziergang um den Lake Hayes bei Queenstown und genießen das schöne Wetter. Uns fällt auf, dass langsam der Herbst Einzug hält und die Blätter anfangen sich zu verfärben.

Danach setzen wir uns ins Auto und auch auf die Gefahr, dass wir uns wiederholen, aber auch dieser Teil unseres Roadtrips ist einfach nur malerisch. Insgesamt stellen wir immer wieder fest, dass jeder Ort, Berg, See… einfach so fantastisch aussieht, wie man es sich von Fotos vorstellt.

Te Anau selbst ist klein, zumindest kleiner als wir es uns vorgestellt haben. Das Stadtzentrum ist also schnell erkundet und ein kleiner Abstecher ins Bird Sanctuary locker drin. Spannend ist dieses spezifische Auffanglager für Vögel, weil man einen Blick auf Takahe, Kaka und Antipodes Island Parakeet werfen kann. Insbesondere die Takahe sind etwas besonderes, weil es von ihnen nur 350-400 gibt und sie Mitte des 20. Jahrhunderts auch schon als ausgestorben galten.

Den restlichen Tag verbringen wir mit der Vorbereitung für unser nächstes Abenteuer und genießen die Aussicht ins Grüne von unserem Tiny House.

Lang erwartet, brechen wir am nächsten Tag zu unserem Doubtful Sound Overnight Cruise auf. Ausnahmsweise spielt das Wetter nicht so mit, wie wir uns das erhofft haben. Bei 200+ Regentagen und stattlichen 9m Niederschlag pro Jahr, aber auch keine große Überraschung.

Es bleiben zwei Vorteile von einem Sound Cruise bei Regen: 1. eine sagenhaft mystische Stimmung und 2. es bilden sich unzählige Wasserfälle.

Aber alles der Reihe nach, wir starten von Te Anau aus und fahren mit dem Auto nach Manapouri, dort setzen wir mit einer Fußgängerfähre von Pearl Harbour nach West Arm über. Auf der Fahrt regnet es immer wieder leicht und wir sehen schon jede Menge Regenbögen. Am Ziel angekommen wird unsere 10er Gruppe wiederum von einem Minibus in Empfang genommen, der uns über den Wilmot Pass (einem von 4  Pässen, die über die Südalpen führen) nach Deep Cove fährt.

Jetzt sind wir am Ziel: Doubtful Sound – und besteigen unser Boot, auf dem wir die nächsten 20h verbringen werden.

Am Anfang bleibt es noch trocken, aber schon bald regnet es sich ein und bis auf ein paar kürzere Verschnaufpausen soll es für heute auch dabei bleiben.

Die Aussicht ist trotzdem, wie soll es in Neuseeland anders sein, atemberaubend und es gibt weitere Agendapunkte für den Nachmittag: wir holen ein paar frische „Koura“ bzw. Fiordland Lobster aus dem Wasser, dürfen selbst angeln (Beweisfotos für unsere Erfolge anbei) und in einem von oben trockenen Moment dürfen wir in Kajaks den Fjord erkunden. Irgendwann fängt es dabei natürlich wieder an zu regnen, aber ob man von unten oder oben nass wird ist ja egal! 😀

Wir sind an unserem ersten Tag auf dem Boot also die ganze Zeit beschäftigt und bekommen abends noch ein super leckeres Abendessen vorgesetzt. Trotz der Vehemenz des Captains und des lokalen Wetterberichts, glaube ich (Suse) fest an Sonnenschein für den nächsten Tag. Die Nacht lassen wir hinter uns und sollen tatsächlich bei fast klarem Himmel in den Tag starten. Es ist großartig diese Meisterwerke der Natur auch nochmal bei Sonnenschein zu sehen und so verabschieden wir uns glückselig vom Doubtful Sound und kehren für einen leider auch recht rastlosen Nachmittag nach Te Anau zurück. Unsere nächste Unterkunft können wir leider erst mit knapp 4h Verspätung beziehen, aber nach einer warmen Dusche und etwas Ruhe kehrt auch die gute Laune zurück.

Der nächste Tag widmet sich voll und ganz der Erholung und Vorbereitung für den Kepler Track – vermutlich unsere größte Wander-Herausforderung für diesen Urlaub. Also leben wir in Tag rein, packen entspannt und inzwischen fast routiniert unseren Kram für 3 Tage und zwei Nächte Trekking durch den Fiordland-Nationalpark.