Natürlich war das abendliche Rugby Spiel Crusaders vs. Chiefs (letzter in der Super Rugby Pacific Tabelle gegen die Zweiten) nicht der einzige Grund für uns einen Zwischenstopp in Christchurch einzulegen, aber es war der Auftakt – und ein gelungener noch dazu. Die Crusaders waren zwar letztes Jahr Meister, sind aber mit 5 Niederlagen in die Saison gestartet. Heute hat das Team aus Christchurch mit 37:26 gewonnen!

Auf dem Weg von Twizel nach Christchurch haben wir heute unsere ersten Staus gesehen (zum Glück nur in der Gegenrichtung). Es ist Karfreitag und es scheint ein bisschen als hätten sich alle Städter auf den Weg in die Mt Cook Region gemacht. Das führt nicht nur zu langen Schlagen auf der Straße, sondern auch vor den Geschäften, daher lassen wir unsere geplanten Zwischenstopps entweder sehr kurz oder oder ganz ausfallen. Ein weiterer Nebeneffekt, mit dem wir nach knapp 6 Wochen nicht gerechnet hätten, die Supermärkte in Christchurch sind tatsächlich geschlossen und zwar alle.

Tag 2: wir sind trotz geschlossener Supermärkte nicht verhungert und machen uns auf zu unserem geführten Stadtspaziergang mit einem Maori. Dieser Teil der Kultur ist auf unserer Reise bisher, zumindest unserer Wahrnehmung nach, sehr kurz gekommen, deshalb freuen wir uns sehr darauf. Wir erfahren sehr viel über die Stadt, insbesondere aber den Wiederaufbau nach den großen Erdbeben von 2011 und 2012. Damals wurden 80% der Gebäude in der Innenstadt zerstört. Die entstandenen Baulücken sieht man zum Teil heute noch. Es wurde aber auch schon sehr viel getan. Zum einen wurden neue Gebäude erdbebensicher gebaut und alte entsprechend ertüchtigt. Zum anderen wurde aber auch viel Maori-Kultur ins Stadtbild integriert, wesentlich mehr als in anderen Städten. Man hat die Maori beim Wiederaufbau sehr stark integriert, genauso wie auch die restlichen Einwohner der Stadt. Insgesamt gab es beim Wiederaufbau sehr viele Partizipationsmöglichkeiten für die Bevölkerung. Es wäre interessant zu wissen, wie der Rest der Bevölkerung das sieht. Insgesamt ist es wirklich erschreckend wie schwer die Folgen des Erdbebens die Stadt getroffen haben. Gleichzeitig erscheint uns die Stadt aber wesentlich lebhafter und moderner, vielleicht auch gerade weil man diese schwere Katastrophe erlebt hat. Wir fühlen uns hier sehr wohl, genießen die restliche Führung und verwöhnen uns anschließend mit leckerem Essen und einem Drink. Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Kaikoura.

Der nächste Tag ist eigentlich ein Reisetage, trotzdem beschließen wir noch ein bisschen Sightseeing oben drauf zupacken und setzen uns, für eine neue Perspektive, in die Christchurch Tram. Einer der Stopps ist das Earthquake Museum und wir entschließen uns kurzfristig diesem einen Besuch abzustatten. Während sich die Stadt langsam mit den vermeintlich 3000 Tagestouristen des heutigen Kreuzfahrtschiffs füllt, machen wir uns langsam auf, weiter Richtung Norden.